Alles begann damit, dass durch gewisse Überredungskünste beschlossen wurde, der gehassten und geliebten Fun Factory einen Besuch abzustatten.
Damit der Besuch auch einigermaßen erträglich sein konnte, musste natürlich eine Basis gefunden werden, die wir in der Bar "Stars" suchten, welche anscheinend fälschlicherweise Stars heißt und eigentlich " l'enfer sur terre" heißen sollte (http://lmgtfy.com/?q=+l%27enfer+sur+terre Übersetzung)
Hier wurden wir nämlich unter dem Vorwand einer "Happy Hour" hingelockt, welche letzten Endes nur für den Barkeeper happy war und nicht für uns.
Denn urplötzlich wurde jene "glückliche Stunde" abgeschafft und als ein Angebot aus früheren Zeiten abgestempelt. Ich erinnere mich noch sehr gut an unseren Blog aus den früheren Zeiten (Stadtfest). So lange her ist das nun auch nicht.
Nun gut, ärmer als gedacht verließen wir den Laden auch schnell wieder und besuchten den großen weißen Löwen, um günstig an das Elixier zu gelangen. Dieses Mal wurden wir nicht enttäuscht, was selbstverständlich ein weiterer Grund zum Feiern war.
Noch ärmer verließen wir gegen eine gewisse Uhrzeit die Höhle des Löwen und machten uns auf den Weg zum Nest des Vogels, welcher durch die Nacht fliegt, und uns zu den heiligen Stätten der Fun Factory geleiten sollte.
Dort angekommen sahen wir schon, dass wir nicht die einzigen Pilger waren, aber mit Abstand die unasozialsten.
Die kalte Nacht umgab uns länger als befürchtet, da der Vogel ganz offensichtlich Schwierigkeiten hatte, das Nest anzufliegen. Ganze 30 Minuten warteten wir also länger als gewohnt und wollten uns schon auf den Weg zurück machen, als uns die Buslichter endlich erlösten.
Durch B. ergatterten wir auch genügend Sitzplätze, was die Busfahrt wesentlich angenehmer gestaltete. Bis wir Ganderkesee erreicht hatten jedenfalls.
Hier komm ich schon zu meiner ersten Frage:
Wie kann es so laut in einem Bus sein?
Sicherlich sind alle aufgeregt, in die Fun zu fahren, aber ehrlich gesagt, hülle ich mich auf der Fahrt immer in Schweigen. Denn der Umstand, dass man in die Fun fährt, ist eigentlich kein erfreulicher.
Aber gut, es ist ja Alkohol im Spiel, trotzdem rechtfertigt das nicht diese völlig unkoordinierten Bewegungen und gerade zu animalischen Geräusche, die diese Bestien da von sich geben.
Wie auch immer, es war also ziemlich laut im Bus und ich hoffte, dass das der Höhepunkt des Lärmpegels war. Doch ich irrte mich.
Wie erreichten Ganderkesee und es stieg eine Person ein, die ein Gejaule auslöste, dass sich mein Trommelfell sträubte und ich darauf eine Gänsehaut bekam.
Nicht nur, dass alle Mitfahrenden ausrasteten, nein, die Person selbst geriet auch völlig in Ekstase und und sprang rum wie ein tollwütiger Affe und schrie dabei aus voller Kehle sämtliche Namen. Nein, es war nicht schön für mich, doch für E. (Initialen von der Redaktion geändert) muss es deutlich schlimmer gewesen sein, da sie diesen sehr jungen Herren zu den Ihrigen zählt und sich nun ständig von mir verarschen lassen muss.
Letztendlich hat sie ja eingesehen, dass das Zusammentreffen mit ihm nicht ihre beste Entscheidung war.
Aber das war noch nicht alles. Denn es stieg noch ein Herr ein, der C.(Initialen von der Redaktion geändert) den Atem anhalten ließ.
Auch hier scherzte die Ironie des Lebens, und setzte den Herrn, welcher bedauerlicherweise schon zu der Vergangenheit von C. gehört, direkt auf die Bank hinter uns.
Eine sehr unangenehme Situation, zu mal der Herr eine neue Begleitung mitbrachte, welche unglücklicherweise und sehr zum Bedauern von C., keinen Sitzplatz fand.
Die lockere Stimmung war also aufgehoben und ein verkrampftes Gespräch fand statt.
Inhalte: unwichtig.
Nach einer also wirklich sehr aufreibenden Fahrt erreichten wir also endlich unser Ziel und machten uns auf ins Getümmel.
Es war wirklich sehr sehr voll.
Ähnlich wie wir.
Es dauerte auch nicht lang, da verloren N. und ich auch schon die ersten Mitglieder unserer Gang, die dem Verlangen ihrer Libido nachgaben.
Wir waren also nur noch zu zweit.
Aber das sollte sich auch schnell ändern, da sich N. den Freund eines meiner Kumpel klar machte und mit ihm in die Nacht verschwand. Hätte sie da gewusst, was auf sie zukommt, sie hätte es sicher gelassen. Not.
Ich irrte also alleine durch die Fun, hindurch zwischen pubertären Teenagern. Die einen auf der Suche nach der großen Liebe, die anderen nach einem großen Schwan*.
Betrunken drängelten sie sich gegeneinander, aneinander und miteinander und alles erinnerte an ein Szenario aus einem Film. Es fehlte nur eine Katastrophe.
Ich gesellte mich also zu der raren Zahl der gleichaltrigen, welche nachvollziehbarer Weise verrückt geworden waren.
So biss mir einer, weil er so lachen musste, kurze Hand in den Arm.
Doch waren mir verrückte Ältere lieber als durchgeknallte Teenies, die in jedem und allem eine Konkurrenz sehen:
"Oh ein Baum mit einem Loch, was für ein hässlicher Baum, den will doch eh niemand fi*²ken."
Die Zeit verstrich, und das erste Paar aus unserer Gang verließ den Schuppen. Ohne Verabschiedung selbstverständlich, aber dafür mit einem viel zu hohen Pegel.
Zum Scheitern verurteilt fuhren sie mehr oder weniger nach Hause, mussten dann allerdings noch einen kleinen Marsch durch die Landschaft von Delmenhorst hinter sich legen.
Wenn das nicht amüsant war.
Das zweite Paar hielt sich immer noch versteckt, obwohl das bei ihrem Outfit eigentlich gar nicht möglich war. Sie waren im Partnerlook. Eine Absprache wurde zwar geleugnet, schließe ich aber immer noch nicht aus.
Und das dritte, spontane Paar feierte exzessiv auf der Tanzfläche, wo ich sie aber aus eigennützigen Gründen voneinander trennte.
Nach dem vielen
Da tauchte auch plötzlich die dritte verschollene B. auf. Ohne Justin.
Wir nahmen gerade unser Mal zu uns, als wir von einer aufbrausenden Blondine samt Anhang unterbrochen wurde.
Verbal doch sehr aggressiv richtete sich ihr ganzer Hass gegen N.. Hatte sie doch tatsächlich gewagt, mit ihrem Ex rumzumachen.
Welch Vergehen, ja Verbrechen.
"Du mit deinem Gothic Piercing!", kreischte sie. Es wurden wirklich Gefühle verletzt. N. konnte leider nur lachen und sich auf den Schulabschluss ihrer Gegenüber beziehen. Es müssten vor einem Streit ja erstmal die formalen Dinge geklärt werden, damit man weiß, auf welcher Ebene des Niveaus man sich befindet.
Kluge Idee, doch die nun schon zu einer Furie mutierten billige Barbie Kopie, wollte sich darauf nicht einlassen. Sie hatte nämlich keinen Abschluss. Warum dann darüber diskutieren?
Es war eine sehr groteske Situation.
Eine kleine, fuchsteufelswilde, herumstampfende und funkelnde Blondine, die sich lauthals über das Benehmen von N. echauffierte und eine sitzende, betrunkene N., die sich herrlich über das Geschehen amüsierte.
Das wiederum erzürnte das Rumpelstilzchen noch mehr.
Letztendlich klärten wir die Situation so, indem ich vorschlug, dem Herrn doch ein Schild umzuhängen, welches ihn als noch nicht ganz überwundenen Ex-Freund betitelt.
Fanden irgendwie nur B., N. und ich lustig, doch es reichte um der minderbemittelten (ja, das ist mein Lieblingswort) Blondine klar zu machen, dass uns ihr Anliegen ziemlich egal war.
Ihrem Ex-Freund übrigens auch, der noch die Kontaktdaten von Nina ermittelte.
Was für ein gelungener Abend.
* = z
*² = c
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen