Things you think about before you fall asleep.

Freitag, 21. Januar 2011

Beziehungsstatus: Mountains. Nieve. Liberté.


Schneebedeckte Gipfel, 3000 Meter über dem Meer, unendliche Freiheit und 100 km reines Schneevergnügen.
Hier würde es B. niemals hinverschlagen.
Deswegen reiste sie im Dezember 2009 auch nicht mit nach Garmisch Patenkirchen und erlebte die Party ihres bisherigen Lebens.
Denn B. hasst Ski fahren. Und sie hasst Free-Skier und free skiing.
Lieber bleibt sie in ihrem geliebten Delmenhorst. Die Welt entdecken, das ist nichts für sie.
Gut, dass sie nicht mit in Garmisch war, denn dort hätte sie wahrscheinlich ihre ausgesprochenen Fähigkeiten als Barkeeperin unter Beweis gestellt, damit auch ja keiner betrunken wird. Auch ihr Zwang zur Ordnung hätte den anderen Mitreisenden nur im Wege gestanden. Sicherlich hätte sie die Tomatenflecken auf dem neuen Teppich nur kritisch angesehen und den Kopf verständnislos geschüttelt. Wäre B. dabei gewesen, so hätte die Putzfrau auch nicht ihren einen Gedanken ausgesprochen, der, als sie das Zimmer betrat,  lautete: „Oh mein Gott!“
B. Entscheidung, diese Reise nicht anzutreten liegt wahrscheinlich an dem starken Heimweh, welches sie ständig plagt und ihrer durch Vorsichtigkeit geprägte Lebensweise.
Kleine bzw. große Missgeschicke sind nicht Bestandteil ihres Lebens, deswegen hört man sie nie am Telefon fluchen: „Man, mir fällt hier gerade alles runter.“
Besonders zu erwähnen sind auch ihr außerordentlicher Fleiß und ihre beispiellosen Geographiekenntnisse. Diese sind so gut, dass sie niemals fragte, warum ein Fluss durch mehrere Städte fließe.
Eine weitere Tugend ist ihre unübertreffliche Pünktlichkeit.
Auf sie ist Verlass und man kann damit rechnen, dass sie stets eine Stunde früher als geplant anwesend ist.
Sollte sie dies einmal nicht schaffen, so meldet sie sich aber rechtzeitig vorher ab um Zwist zu vermeiden.
Was B. allerdings nicht so gut kann ist Zeichnen und alles andere, was mit Kunst zu tun hat. So ist ihr Schreibtisch stets aufgeräumt, genau wie ihr Zimmer, um das mal eben nebenbei zu erwähnen. Auf ihrem Schreibtisch hat alles seinen Platz und Bilder eines chaotischen Schreibtisches verfolgen sie höchstens  in Albträumen.
Wie oben schon genannt ist Ordentlichkeit der rote Faden, welcher B. durchs Leben begleitet. So pflegt sie es auch, bei ihren Freunden das Chaos zu beseitigen.
Ihr würde es deswegen auch nie passieren, ein Kaugummi, eingewickelt in einer Postkarte, bei anderen in eine Sofaritze zu quetschen.
Gepaart mit ihrer anmutigen Art, die es ihr erlaubt, nie etwas umzuwerfen, ist sie ein gern gesehener Gast.
Und das nicht nur zuhause.
Auch auf Geburtstagen ist B. gern gesehen, da sie sich immer bemüht großzügig zu schenken und niemals mit dem Gedanken kämpft, das Geschenk irgendwie wieder in ihre Gewalt zu bringen.
Doch nicht nur als Gast, sondern auch als Autofahrerin wird sie sehr geschätzt.
Denn B. hält sich an jede Verkehrsregel und umfährt eine Baustelle nicht mal mir nichts,  dir nichts über den Fußgängerweg.
Zu Fuß ist auch ihr Motto in der Mathematik.
Denn hier kennt B. keinen lästigen Taschenrechner, sondern rechnet alles korrekt mit ihrem Kopf aus. Sie rechnet so lange und so genau bis sie das Ergebnis raus hat, welches ihr am besten passt. Das hat sie ihrem mathematischen Denken zu verdanken.
Diesem hat sie auch zu verdanken, dass sie sich nie Gedanken über Marken oder Labels, geschweige denn Mode macht.
Das ist genauso wenig B.’s Welt wie das Skifahren.
Mit Zeitschriften wie der Vogue würde sie höchstens ihren Kamin anzünden.
Auch aus diesem Grund achtet sie nicht auf das modische Geschick ihrer Mitmenschen und shoppen ist für sie kein Hobby sondern ein Strafe.
B. also in den Shoppingmetropolen wie Berlin, München, Hannover, Hamburg oder Oldenburg zu finden ist also nahezu unmöglich.
Das erklärt auch ihr absolut fantastisches Management mit Geld. B. würde nie meckern „pleite“ zu sein, geschweige denn einen Abend bei sich vorzuschlagen, um kein Geld ausgeben zu müssen.
Dieser Fakt in Verbindung mit ihrem Organisationstalent schließt aus, dass es mal zu ungeplanten Großtreffen kommt. Diese wären auch sicherlich sehr langweilig.
Genauso wie B.. Deswegen mögen ihre Freundinnen sie auch nicht.
Denn B. versteht keine Ironie und wir schreiben nie im Gegenteil.