Things you think about before you fall asleep.

Mittwoch, 27. April 2011

Die Frucht des Verbotenen

So, ich werde hier jetzt mal ein Problem darlegen, welches schon vom kirchlich gesehenen Start der Menschheit existiert. Ein Problem, auf das eben Adam und Eva stießen.
Die Lust auf das Verbotene.
Merkwürdig, dass dieser Trieb Jahrhunderte der Evolution überstanden hat, denn auch heute führt er uns in die unangenehmsten Situationen. Sei es die Gier auf Schokolade während der Diät oder das Lesen fremder Sms. Ständig begleitet uns das Verlangen, dass zu wissen, was man nicht wissen sollte und das zu begehren, was man nicht begehren sollte. Wie oft kann man beobachten, dass Menschen, die in einer Beziehung sind, sehr begehrt bei den übrigen Singles sind? Wie oft fühlt man sich zu der Person hingezogen, zu der man sich eigentlich unter keinen Umständen hingezogen fühlen sollte?
Was ist also unser Problem? Sind wir zu glücklich? Brauchen wir unbedingt Ärger und Stress? Ist es das Adrenalin, welches wir so benötigen, um zufrieden zu sein? Oder ist es einfach nur ein dummer Streich des Schicksals, welcher uns immer den falschen Weg weist? Was ist so interessant an einer vergebenen Person? Die Herausforderung, ihn von sich zu überzeugen? Der Reiz des Verbotenen? Die Selbstbestätigung? Alles nur fürs Selbstbewusstsein? Ich verstehe einfach nicht, warum manche Menschen fremdgehen können, selbst wenn Sie eigentlich glücklich sind. Ebenfalls verstehe ich nicht, was die Ex-Freunde von Freunden so attraktiv macht, dass man das Risiko eingeht, eine gute Freundschaft zu zerstören. Oder ist es nur ein Komplott der Ex-Leute, um den eigenen Ex- Partner zu verletzen? "Ich mach mit deiner Freundin rum, um dich zu verletzen!"
Manchmal findet man auch plötzlich den Ex-Freund wieder interessant, nur weil er eine neue Freundin hat.
War man nicht nach der Beziehung noch unendlich froh, die Zeit hinter sich zu haben? Wieder frei zu sein.
Und jetzt will man ihn wieder...Wenn es nicht für viele die Realität wäre, würde ich sagen, dass das vollkommener Schwachsinn ist. Doch Tatsache ist, dass es häufiger vorkommt, als angenommen wird.
Ich bin in einem Buch auf den Begriff des Konzepts der Wahrnehmung des Wertes gestoßen.
Der wird auch sehr logisch bzw. menschlich erklärt: Man möchte immer das, was man nicht hat, das aber ein anderer besitzt.
Da man davon ausgeht, dass es besser ist, als das eigene.
Die Furcht, etwas schlechteres abbekommen zu haben, ist immens.
Ebenso ist auch nur der Fakt, dass der Ex eine Neue hat, eben der Fakt, der uns zum nachdenken anregt.
"Was habe ich an ihm übersehen, dass sie sieht?"
Aber noch mehr, noch viel mehr reizt das Verbotene. Es übt eine Versuchung auf den Menschen aus, die er kaum bändigen kann.
Vielleicht fängt es damit an, dass man in einer Beziehung nebenbei mit einem anderen hübschen Mädchen schreibt.
Oder das man eben die Typen gut findet, die sich doch gerade die besten Freundinnen ausgeschaut haben. Noch fieser ist natürlich der Ex-Freund.
Was will man beweisen, wenn man es geschafft hat, ihn rum zukriegen?
"Haha, ich konnte ihn auch haben!"???
Oder will man sich nur versichern, dass man nichts verpasst hat.
Feststellen,das er ebenfalls nur ein Mensch ist, der Fehler hat.
Eventuell erscheint diese Person auch nur unerreichbar, und mann muss sich unbedingt beweisen, dass man es eben doch bekommt.
Als einfachen Kick für das Selbstwertgefühl.
Ein weiterer Knackpunkt ist auch das Ausspannen von Partnern.
Dabei macht es eigentlich keinen Unterschied, ob man den aktuellen Partner von seinem "Opfer" kennt, oder nicht.
Die Grundwahrheit ist, dass so ein Verhalten ein eigentliches absolutes No Go ist.
Allerdings können sich manchmal Gefühle an Stellen entwickeln, wo sie eigentlich nicht hingehören.
Und was soll man dann tun. Man kann sie nicht einfach ignorieren.
Man darf sie auch nicht ignorieren. Denn auf der anderen Seite muss man auch mal festhalten, dass immer irgendwo jemandem das Herz gebrochen wird.
Früher oder später trifft es wohl jeden. Und egal was uns die Fernsehwelt vorgaukelt, auch wenn sie die wirklich tragischen Seiten ausblenden, es gibt sie dennoch.
Einzig und allein die Musik berichtet über diese Schicksale. Ohne Scham. Ohne Happy End.
Aber das ist alles keine Legitimation dafür, dass man einen Menschen durch sein Tun unglücklich macht.
Warum tun wir das dann?
Wir sehen wohl immer nur diese Frucht, die so nah und doch weit weg scheint. Und man fragt sich, schmeckt sie so köstlich, wie sie scheint?
Wahrscheinlich tut sie das. Manchmal tut sie das.
Aber Immer, wirklich immer hat sie einen Nachgeschmack.
Einen ganz bitteren.
Sie kann sich sogar zu einem Gift entwickeln, dass sich im Magen ausbreitet und einen ganz langsam von Innen heraus zerstört.
Egal, welche Versuchung einem bevorsteht, es sehr zu Empfehlen, sich auch über den Nachgeschmack Gedanken zu machen, bevor man sie kostet.