Things you think about before you fall asleep.

Mittwoch, 14. Dezember 2011


Das unlogische am Busfahren oder: Die Verschwörung der Renter

Ganz ehrlich, ich bin ein sehr toleranter Mensch. Echt.
Aber langsam neigt sich mein Repertoire an Tolerant dem Ende zu. 
Es geht um das Busfahren, das sicherlich viele Großstädtler kennen.
Kann es sein, dass es eine geheime Abstimmung sämtlicher Rentner dieser Welt gibt, die lautet:

1. Wenn du in einer kleinen Stadt wohnst, dann fahre den ganzen Tag mit 30 km/h sinnlos durch die Stadt und blockiere die Straßen
 oder

2. Wenn du in einer Großstadt wohnst, dann fahre den ganzen Tag sinnlos mit dem Bus herum und nerve sämtliche Fahrgäste.

Ich dachte wirklich früher, noch mehr als auf der Straße können mich Rentner nicht stören.
Aber das können sie doch. Im Bus.

Erstens: Wo fahren Rentner morgens um halb 8 Uhr oder 8 Uhr hin?
Zu ihrer Arbeit? Eher nicht.
Kommen sie von einer Party?  Unwahrscheinlich.
Müssen sie um 8 Uhr jeden Tag zum Arzt? Moin, dann werde ich auch Arzt und verdien mich dumm und dämlich.
Eine weitere Vermutung ist noch, dass sie so früh einkaufen gehen, damit sie alles frisch bekommen.
Oder aber sie haben sich verschworen, einfach und allein die Busse zu überfüllen und alle anderen Mitfahrer zu nerven. 
Mit Gestank. Und Unhöflichkeiten.
Betrete ich morgens also den schon ohnehin mit genug Studenten und arbeitenden Menschen gefüllten Bus, ist mir selbst klar, dass ich keine Chance auf einen Sitzplatz habe.
Aber man gibt die Hoffnung ja nie ganz auf.
Und ich würde auch locker einen bekommen, wenn nicht die ganzen Rentner aus Jux und Tollerei Bus fahren würden.
Aber die Krönung hab ich noch gar nicht aufgezählt.
Denn Rentner sind absolut undurchschaubar.
Habe ich dann mal einen Sitzplatz, und neben mir ist noch ein Platz frei, und vor mir ist eine Bank frei. Und hinter mir. Und ganz vorne ist ein 4er frei, dann setzten die sich neben mich.

Als hätte ich so ein Schild auf meinem Kopf, das aussagt:

Hey, Sie riechen nach Kölnisch Wasser, Schweiß, Röcheln beim Atmen, brauchen mehr als einen Sitzplatz und brauchen überdurchschnittlich lange, um aufzustehen, dann sind Sie hier genau richtig.
Setzten Sie sich und genießen Sie die Busfahrt!

Ich hab mal eine Bushaltestelle verpasst, weil die Rentnerin neben mir zu langsam aufgestanden ist und ich nicht schnell genug zur Tür kam.

Einmal bin ich noch leicht angekatert morgens Bus gefahren und der Rentner neben mir hat so bestialisch gestunken, dass ich mich schwer daran halten konnte mir den vorherigen Abend nicht noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.
Der hat schon angefangen zu verwesen.

Ich hab gar nicht genug Worte um das alles aufzuschreiben. Ich weiß nicht mal wo ich weiter machen soll.
Das ist einfach viel zu viel.

Es geht nämlich noch viel paradoxer.
Ich beginne mit dem logischen Teil.
Der Bus ist voll. Ich sitze. Ein Rentner oder eine Rentnerin kommt rein und sie fordern von einem anderen, jüngeren Mitfahrer, aufzustehen.
Okay, ist in Ordnung.

Jetzt wird es schon ein bisschen unlogischer.
Der Bus ist voll. Es kommt ein Rentner oder eine Rentnerin rein, und weil man es aus Erfahrung so kennt, steht man auf und bietet ihnen seinen Platz an.
ABER das Angebot wird abgelehnt. 
Sie bevorzugen es zu stehen. 
Warum? 
Warum können die sich dann nicht einfach hinsetzten?
Ich sitze dann da auf meinem Platz und schaue den Rentnern zu, wie sie bei jeder Ampel fasst auf die Schnauze fallen.
Das nagt schon an meinem Gewissen. Und ich muss dann damit weiterleben. Ist doch mies.
Aber vielleicht sind die Rentner in dem Moment einfach zu Bescheiden oder zu Schüchtern.
Also gibt es eine Begründung, auch wenn sie nur schwer nachvollziehbar ist.

Richtig unlogisch wird es aber im folgenden Fall:
Ich sitze im Bus und überall sind Plätze frei ( OH welch ein Wunder),
es steigt ein Rentner oder eine Rentnerin ein, setzt sich aber nicht hin.
Man könnte nun denken, dass sie nur eine Station fahren müssen. 
Das tun sie aber nicht!
Sie bleiben mindestens 3 Stationen stehen, lassen sich auf ihren wackligen Beinen durchschütteln.
Wippen hin und her wie die Wackel-Dackel, die ihre Kollegen in Kleinstädten in ihrem Auto mit sich rumfahren.
Es ist Mitleid erregend. 
Total überflüssig.

Scheinbar sprachlos war ich auch vor einigen Tagen, als ich Bus fuhr.
Es stieg eine betagte Rentnerin ein und ich bot ihr meinen Sitzplatz an.
Da schaut sie mich richtig böse an und keift: "Seh ich etwa so alt aus, dass ich nicht mal mehr stehen kann?"
Konnte ja schlecht antworten: "Bei Ihnen fehlt nur noch ein hängendes Stück Klopapier und ich würde denken, ich sitze im Filmset von "Die Mumie kehrt zurück 3"!"
Hab dann aber statt dessen einfach den Kopf geschüttelt und mich wieder hingesetzt.

Was mich aber am meisten aufregt ist das Verhalten der Busfahrer.
Sehen sie im Rückspiegel, dass 3 km hinter dem Bus eine ältere Frau zum Bus "rennt", dann warten sie.
Das heißt, das man 20 Minuten länger braucht, als eingeplant. 
Da anscheinend an jeder Bushaltestelle wie aus dem Nichts eine Rentnerin auftaucht.
Ehrlich, wie aus dem Nichts.
Der Busfahrer schließt die Tür und plötzlich, nach einer gefühlten Viertelstunde, öffnet er die Tür und eine    Rentnerin steigt ein.
Haben die telepathischen Kontakt zu den Busfahrern?

Gut, könnte man jetzt denken, die Busfahrer sind einfach obersoziale Philantrophen und warten.
Aber dem ist so nicht!
Zum Beispiel wenn ich aus 50 m zum Bus renne.
Auf meinen neuen Keilstiefeln.
Dann wartet der Busfahrer nicht.
 Nie.
Letztens hab ich es sogar bis vor die Tür des Busfahrers geschafft.
Dieser schloss aber kaltherzig die Tür und fuhr davon.
Er fuhr wirklich davon.
Für so eine Rentnerin, die den gesamten Busverkehr aufhält, und alle Zeit der Welt hat, für dir wartet er. 
Für so ne arme, wirklich gehetzte Studentin nicht.
Das ist nicht nur dreist, sondern auch dumm.
Denn ich bezahle irgendwann seine Rente.
Wie unbarmherzig kann ein Busfahrer eigentlich sein?

Ich bin schon auf die Idee gekommen, einen Eignungstest für Busfahrer einführen zu lassen.
Damit sollte dann getestet werden, ob der Busfahrer in spe dazu neigt, seine Macht auszunutzen.
Das scheint nämlich das Problem der Busfahrer zu sein.
 Sie entscheiden über Pünktlichkeit und Unpünktlichkeit!
Muss unheimlich befriedigend sein.

Wenn das mit dem Studium nicht klappt, werde ich auch Busfahrer.
Und dann grüße ich aus Protest nicht die anderen Busfahrer, wenn ich ihnen begegne.


Montag, 12. Dezember 2011

Das Symbol der Verletzten



Das Tränende Herz.

Eine Pflanze, die absolut unterbewertet wird.
Es gibt ca.1000 000 Pflanzen, die den Liebenden helfen sollen. Sie unterstützen.
Symbolcharakter übernehmen.
Aber es gibt, bis auf diese wunderschöne Ausnahme, keine Pflanze, die denen als Symbol dient, die durch die Liebe verletzt wurden.
Außer dem Tränenden Herz.
Die wahrlich lyrischste Pflanze, die ich je gesehen habe.
Ein Wunder der Natur, das durchscheinen lässt, dass die Natur auch Herzschmerz vorhergesehen hat. Das er normal ist. Das er einfach zum Leben dazugehört. Das tröstet.
Wahrscheinlich braucht man den Schmerz sogar, damit man die wirklich glücklichen Situationen im Leben verdammt wertschätzt.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Fragen der E.

Es tut uns Frauen ja auch ein wenig Leid, dass es uns die Männerwelt nie so richtig recht machen kann.
Auf der einen Seite sollt ihr uns beschützen und für uns sorgen, auf der anderen Seite bestehen wir auf die Emanzipation. Nicht gerade verwunderlich, dass da die kleingeistigen Männer überfordert sind.
Das wahre Problem schlummert aber in dem Begriff der Emanzipation.
Anscheinend interpretieren Männer und Frauen den Begriff grundsätzlich unterschiedlich.
Ich meine, ich kann jetzt nicht für Alice Schwarzer oder andere Frauenrechtlerinnen sprechen, aber ich kann für mich und den Großteil meiner Mädels sprechen:

Emanzipation ist für uns etwas zwiespaltiges.
Einerseits wollen wir uns komplett frei entfalten, kleiden wie wir wollen und tun und lassen, was uns gerade in den Sinn kommt.
Im gleichen Zug wollen wir aber auch von Grund auf respektiert und ernst genommen werden.
Die gleichen Rechte und vor allen Dingen die gleichen Freiheiten wie die Männer besitzen.

Andererseits heißt Emanzipation für uns nicht, dass wir neuerdings nachts alleine nach Hause gehen wollen.
Oder Lampen aufhängen wollen. 
Oder Möbel aufbauen.
Wir sind immer noch Mädchen. 
Selbst wenn ich eine Lampe anbringen könnte 
(kann ich nicht), 
würde ich das gar nicht wollen. 
Das ist ne Arbeit, die einfach ein Mann ausführen muss. Nicht wegen der gesellschaftlichen Rollenverteilung, sondern weil es einfach heiß ist, wenn ein Junge so etwas kann und sich dafür anbietet. Damit stellt er unter Beweis, dass er Ehemann-Potenzial besitzt. Das er selbstständig ist. Das er was drauf hat. Das er der Beschützer sein kann.

Außerdem ist es einfach ein schönes Gefühl, wenn ein Junge einem hilft.
Ich weiß, dass die Rolle der Frau in den letzten Jahrzehnten und vor allen Dingen in den letzten Jahren stärker geworden ist,
davon sollte sich die Männerwelt aber doch bitte nicht einschüchtern lassen.
Wir wollen keine Männer die uns einem potenziellen Vergewaltiger in die Arme legen und dann noch viel Spaß wünschen, nur weil sie Angst vor einer Auseinandersetzung haben.
Und wir wollen auch keinen Mann, der sich an den Busen seiner Mutter lehnt, wenn er mal n bisschen Liebeskummer hat. 
Er soll dann bitte in die Bar gehen, sich n paar Drinks genehmigen und dann nachts heimlich in sein Kissen weinen. 
Endlich wieder Mann sein!
Unsere Anforderungen an die Männer was das Thema Emanzipation angeht, sind, wie man sieht, ein sehr schmaler Grad.

Jeder Junge, der sich da ran wagt, begibt sich auf sehr dünnes Eis. Aber es lohnt sich. Und wem hat ne kalte Dusche schon mal geschadet?

Jungs denken auch, dass Frauen immer alles entscheiden wollen. 
Das stimmt auch. 
Fast.
Nur irgendwann werden wir müde vom Entscheiden.
Wissen Männer eigentlich, wie oft wir uns am Tag entscheiden müssen?
"Was zieh ich an?" 
"Welche Schuhe passen dazu?"
 "Geht das jetzt so?" 
"Was frühstücke ich?"
"Wie mache ich mir die Haare?"
 "Welches Parfüm?"
 "Welche Tasche?" 
"Welche Jacke?"
 "Lass ich den Nagellack drauf?" 
"Fahr ich mit dem Fahrrad?" 
"Was mache ich mit meinen Haaren?" 
"Setzte ich ne Mütze auf?"
 "Hab ich alle meine Sachen?" 
"Hab ich was vergessen?" 
Das alles entscheiden wir in der ersten halben Stunde nach dem Aufstehen. Das muss man jetzt mal auf den gesamten Tag hochrechnen, und dann versteht man ganz langsam, wie unser Leben so abläuft.

Kein Wunder, dass wir da mal ermattet sind und uns eine starke Schulter wünschen, die uns dann mal ne Entscheidung abnimmt.
Aber was hören wir, wenn wir denn dann mal fragen:     
" Entscheide du..."
Ganz ehrlich, wenn wir entscheiden wollen würden, dann würden wir das tun.
Man sollte doch mal die Chance nutzen, wenn wir eine Frage stellen. Sonst kommen die Männer doch gar nicht mehr zu Wort.
Außerdem fallen uns Entscheidungen auch so schwer.
Eine Entscheidung für etwas ist nämlich gleichzeitig auch immer eine Entscheidung gegen etwas.
 Und wir entscheiden uns so ungern gegen etwas. 
Deswegen kaufen wir 2 Paar Schuhe, wenn wir uns nicht entscheiden können.
Man darf den Frauen also sehr gern entgegenkommen.

Ein Beispiel:
Wenn Frauen fragen: "Wollen wir was kochen oder wollen wir was Essen gehen?", dann wollen wir eine konkrete Antwort.
Wenn wir in dem Moment wissen würden, was wir wollen, dann würden wir mit Sicherheit nicht fragen.
Sondern so etwas wie:"Wollen wir was Essen gehen?", fragen oder "Lass uns was Kochen!", sagen.
Ist doch super logisch.
Aber vielleicht haben Jungs auch einfach Angst vor den weiblichen Hidden Hints.
Die kleinen Hinweise, die Frauen manchmal mit in die Gespräche einbauen.
Jedoch kommen die bei uns ganz anders zum Vorschein, z.B.: "Ach, ich wünschte mir, wir würden öfter was zusammen kochen!" oder "Ich würde ja schon gerne mal wieder Essen gehen...".
Übrigens gerade jetzt zur Weihnachtszeit sind die Hidden Hints eine beliebte Methode, um Weihnachtswünsche zu übermitteln.

Doch zurück zum Hauptthema: Fragen.

Männer dieser Welt, bitte, antwortet konkret auf unsere Fragen!

Ein weiteres super Beispiel für die Vagheit der Männer:
Ja Nein Fragen!
Da macht man sich darüber Gedanken, wie man eine Frage so einfach stellen kann, dass sie mit einem bloßen Ja oder Nein beantwortet werden kann, doch auch das scheint das männliche Gehirn zu überfordern.
Denn anstatt einfach mit Ja oder Nein zu antworten, kommt ein: "Mal sehen", "Muss ich abchecken" oder, sehr feminin:
 " Vielleicht".
Was ist denn bitte so schwierig daran, einfach Ja oder Nein zu sagen?
Wenn man Bock hat: JA
Wenn man keine Lust hat: NEIN
Ich verstehe echt nicht, wie man das so verkomplizieren kann.
Solche Ja Nein Fragen sind doch konstruiert. Da will man kein "Vielleicht" hören, sondern ein Ja oder ein Nein.
 Bitte merken.

Wir wünschen uns doch nur die Helden von damals.
Die Männer, die uns den Himmel auf die Erde holen, ohne dabei in Tränen auszubrechen.
Die auch mal eine dicke Lippe riskieren, es aber nicht drauf anlegen.
Die unsere Eltern aus den Socken hauen und denen wir uns in später Stunde hingeben können.

Und das alles ohne dass der Herr zwischendurch wie eine 4 Jährige, die keine Barbie bekommt, zickt.

Seid wieder männlich.
Seid wieder stark.
Habt eine Meinung.
Trennt euch von eurer Mutter!
Beschützt das Mädchen an eurer Seite.

Seid wieder ein Gentleman.

Tür aufhalten
In die Jacke helfen
Hilfe anbieten
Freundlich sein
Den ersten Schritt machen
Zeigt, dass ihr euch auch um euch selbst gut kümmern könnt
Hört auf mit infantilen Eifersuchtsspielen
Schenkt eurer Herzdame Blumen
Und auf eure Worte müssen Taten folgen
Werdet euch eurer Anziehung bewusst, die ihr besitzt

Ich habe das Gefühl, dass Männer in eine Rolle gedrängt werden, in die sie gar nicht hinein gehören. Und deswegen sollten die Männer sich auch wieder aus dieser Rolle herauskämpfen.
Wir warten nur darauf.