Things you think about before you fall asleep.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Fragen der E.

Es tut uns Frauen ja auch ein wenig Leid, dass es uns die Männerwelt nie so richtig recht machen kann.
Auf der einen Seite sollt ihr uns beschützen und für uns sorgen, auf der anderen Seite bestehen wir auf die Emanzipation. Nicht gerade verwunderlich, dass da die kleingeistigen Männer überfordert sind.
Das wahre Problem schlummert aber in dem Begriff der Emanzipation.
Anscheinend interpretieren Männer und Frauen den Begriff grundsätzlich unterschiedlich.
Ich meine, ich kann jetzt nicht für Alice Schwarzer oder andere Frauenrechtlerinnen sprechen, aber ich kann für mich und den Großteil meiner Mädels sprechen:

Emanzipation ist für uns etwas zwiespaltiges.
Einerseits wollen wir uns komplett frei entfalten, kleiden wie wir wollen und tun und lassen, was uns gerade in den Sinn kommt.
Im gleichen Zug wollen wir aber auch von Grund auf respektiert und ernst genommen werden.
Die gleichen Rechte und vor allen Dingen die gleichen Freiheiten wie die Männer besitzen.

Andererseits heißt Emanzipation für uns nicht, dass wir neuerdings nachts alleine nach Hause gehen wollen.
Oder Lampen aufhängen wollen. 
Oder Möbel aufbauen.
Wir sind immer noch Mädchen. 
Selbst wenn ich eine Lampe anbringen könnte 
(kann ich nicht), 
würde ich das gar nicht wollen. 
Das ist ne Arbeit, die einfach ein Mann ausführen muss. Nicht wegen der gesellschaftlichen Rollenverteilung, sondern weil es einfach heiß ist, wenn ein Junge so etwas kann und sich dafür anbietet. Damit stellt er unter Beweis, dass er Ehemann-Potenzial besitzt. Das er selbstständig ist. Das er was drauf hat. Das er der Beschützer sein kann.

Außerdem ist es einfach ein schönes Gefühl, wenn ein Junge einem hilft.
Ich weiß, dass die Rolle der Frau in den letzten Jahrzehnten und vor allen Dingen in den letzten Jahren stärker geworden ist,
davon sollte sich die Männerwelt aber doch bitte nicht einschüchtern lassen.
Wir wollen keine Männer die uns einem potenziellen Vergewaltiger in die Arme legen und dann noch viel Spaß wünschen, nur weil sie Angst vor einer Auseinandersetzung haben.
Und wir wollen auch keinen Mann, der sich an den Busen seiner Mutter lehnt, wenn er mal n bisschen Liebeskummer hat. 
Er soll dann bitte in die Bar gehen, sich n paar Drinks genehmigen und dann nachts heimlich in sein Kissen weinen. 
Endlich wieder Mann sein!
Unsere Anforderungen an die Männer was das Thema Emanzipation angeht, sind, wie man sieht, ein sehr schmaler Grad.

Jeder Junge, der sich da ran wagt, begibt sich auf sehr dünnes Eis. Aber es lohnt sich. Und wem hat ne kalte Dusche schon mal geschadet?

Jungs denken auch, dass Frauen immer alles entscheiden wollen. 
Das stimmt auch. 
Fast.
Nur irgendwann werden wir müde vom Entscheiden.
Wissen Männer eigentlich, wie oft wir uns am Tag entscheiden müssen?
"Was zieh ich an?" 
"Welche Schuhe passen dazu?"
 "Geht das jetzt so?" 
"Was frühstücke ich?"
"Wie mache ich mir die Haare?"
 "Welches Parfüm?"
 "Welche Tasche?" 
"Welche Jacke?"
 "Lass ich den Nagellack drauf?" 
"Fahr ich mit dem Fahrrad?" 
"Was mache ich mit meinen Haaren?" 
"Setzte ich ne Mütze auf?"
 "Hab ich alle meine Sachen?" 
"Hab ich was vergessen?" 
Das alles entscheiden wir in der ersten halben Stunde nach dem Aufstehen. Das muss man jetzt mal auf den gesamten Tag hochrechnen, und dann versteht man ganz langsam, wie unser Leben so abläuft.

Kein Wunder, dass wir da mal ermattet sind und uns eine starke Schulter wünschen, die uns dann mal ne Entscheidung abnimmt.
Aber was hören wir, wenn wir denn dann mal fragen:     
" Entscheide du..."
Ganz ehrlich, wenn wir entscheiden wollen würden, dann würden wir das tun.
Man sollte doch mal die Chance nutzen, wenn wir eine Frage stellen. Sonst kommen die Männer doch gar nicht mehr zu Wort.
Außerdem fallen uns Entscheidungen auch so schwer.
Eine Entscheidung für etwas ist nämlich gleichzeitig auch immer eine Entscheidung gegen etwas.
 Und wir entscheiden uns so ungern gegen etwas. 
Deswegen kaufen wir 2 Paar Schuhe, wenn wir uns nicht entscheiden können.
Man darf den Frauen also sehr gern entgegenkommen.

Ein Beispiel:
Wenn Frauen fragen: "Wollen wir was kochen oder wollen wir was Essen gehen?", dann wollen wir eine konkrete Antwort.
Wenn wir in dem Moment wissen würden, was wir wollen, dann würden wir mit Sicherheit nicht fragen.
Sondern so etwas wie:"Wollen wir was Essen gehen?", fragen oder "Lass uns was Kochen!", sagen.
Ist doch super logisch.
Aber vielleicht haben Jungs auch einfach Angst vor den weiblichen Hidden Hints.
Die kleinen Hinweise, die Frauen manchmal mit in die Gespräche einbauen.
Jedoch kommen die bei uns ganz anders zum Vorschein, z.B.: "Ach, ich wünschte mir, wir würden öfter was zusammen kochen!" oder "Ich würde ja schon gerne mal wieder Essen gehen...".
Übrigens gerade jetzt zur Weihnachtszeit sind die Hidden Hints eine beliebte Methode, um Weihnachtswünsche zu übermitteln.

Doch zurück zum Hauptthema: Fragen.

Männer dieser Welt, bitte, antwortet konkret auf unsere Fragen!

Ein weiteres super Beispiel für die Vagheit der Männer:
Ja Nein Fragen!
Da macht man sich darüber Gedanken, wie man eine Frage so einfach stellen kann, dass sie mit einem bloßen Ja oder Nein beantwortet werden kann, doch auch das scheint das männliche Gehirn zu überfordern.
Denn anstatt einfach mit Ja oder Nein zu antworten, kommt ein: "Mal sehen", "Muss ich abchecken" oder, sehr feminin:
 " Vielleicht".
Was ist denn bitte so schwierig daran, einfach Ja oder Nein zu sagen?
Wenn man Bock hat: JA
Wenn man keine Lust hat: NEIN
Ich verstehe echt nicht, wie man das so verkomplizieren kann.
Solche Ja Nein Fragen sind doch konstruiert. Da will man kein "Vielleicht" hören, sondern ein Ja oder ein Nein.
 Bitte merken.

Wir wünschen uns doch nur die Helden von damals.
Die Männer, die uns den Himmel auf die Erde holen, ohne dabei in Tränen auszubrechen.
Die auch mal eine dicke Lippe riskieren, es aber nicht drauf anlegen.
Die unsere Eltern aus den Socken hauen und denen wir uns in später Stunde hingeben können.

Und das alles ohne dass der Herr zwischendurch wie eine 4 Jährige, die keine Barbie bekommt, zickt.

Seid wieder männlich.
Seid wieder stark.
Habt eine Meinung.
Trennt euch von eurer Mutter!
Beschützt das Mädchen an eurer Seite.

Seid wieder ein Gentleman.

Tür aufhalten
In die Jacke helfen
Hilfe anbieten
Freundlich sein
Den ersten Schritt machen
Zeigt, dass ihr euch auch um euch selbst gut kümmern könnt
Hört auf mit infantilen Eifersuchtsspielen
Schenkt eurer Herzdame Blumen
Und auf eure Worte müssen Taten folgen
Werdet euch eurer Anziehung bewusst, die ihr besitzt

Ich habe das Gefühl, dass Männer in eine Rolle gedrängt werden, in die sie gar nicht hinein gehören. Und deswegen sollten die Männer sich auch wieder aus dieser Rolle herauskämpfen.
Wir warten nur darauf.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen