Things you think about before you fall asleep.

Samstag, 13. Februar 2010

Die Theater-Fahrt.

Also nachdem B. treffend die Tops und Flops dieser Woche zusammengefasst hat, werde ich mich nun an die Arbeit machen, um von der legendären Theater-Fahrt zu erzählen.
Es begann also eines schönen Montag Morgens. Wie durch ein Wunder hatte ich es geschafft, pünktlich zunserem Abfahrtsort zu kommen. Meine exklusive Pünktlichkeit wurde allerdings nicht belohnt, da der Bus  tatsächlich ein halbe Stunde zu spät kam. Das beweist mir natürlich wieder, dass sich Pünktlichkeit einfach mal so mega garmisch lohnt, so dass ich mir meine selbst anerzogene Unpünktlichkeit erstmal nicht abgewöhnen werde.
Wie auch immer, komme ich also zurück zum Thema. Oder nein, ich sollte vielleicht von dem aberwitzigem Vorfall erzählen, der mir seit der letzten Woche Kopfschmerzen bereitet und jede Menge Einfallsreichtum abverlangt.
Das war nämlich so. Ich wollte morgens schön mein im November erworbenes Handy einschalten, und musste nach ca. einer Minute feststellen, dass mein Telefon nicht das geringste Interesse daran hatte, vernünftig zu funktionieren. Statt dessen erprobte es seine Dimmfähigkeit und ließ so einen schwarzen Bildschirm mal heller und mal dunkler erscheinen. Voller Panik schaltete ich also meinen PC an und suchte nach einer hilfreichen Anleitung, um dieses Problem zu lösen. Habe ich selbstverständlicherweise nicht gefunden.
Also musste ich auf der Stelle auf die Schnelle ein Ersatz Telefon finden. Ich konnte doch unmöglich ohne mein Telefon aus dem Haus. Tatsächlich fand ich auch eins. Einen Knochen. Ich mein, das Telefon ist älter als der ein oder andere Leser hier. Ich war mal so frei und habe nach einem völlig selbsterklärendem Bild gesucht:->


Natürlich ist auf diesem Telefon keine einzige Telefonnummer gespeichert. Ich hatte also ein Handy, ohne Nummern. An sich nicht weiter schlimm. Aber wenn man wie Sherlock Holmes nach jeder SMS rumgehen muss, um zu fragen, ob irgendjemand die Nummer kennt, dann ist das doch sehr nervenaufreibend. Und außerdem war mein liebstes Telefon kaputt. Mein ein und alles. Mein Herz.                                                   
                                                                                                                           (Quelle: Handymuseum.de)
Aber es blieb mir ja nichts anderes übrig.  Hätte ich doch da gewusst, was auf mich zukommt, ich hätte mein Handy nicht  mal angefasst.
Aber dazu später.
Der Bus kam also zu spät und halb tot gefroren stiegen wir in den Bus mit der reizenden Busfahrerin. 

Hier hab ich auch gleich ein schönes Privatfoto von ihr entdeckt, wo sie versucht, die Sektflasche zu öffnen.

Doch Grund zum Feiern gab es auf der Hinfahrt ganz bestimmt nicht.
Durch die harten, aber doch sicher lieb gemeinten Kommentare eines Feuerwehrmannes, wurde die Tour für sie sicherlich keine erfreuliche.
Und hätte sie ein bisschen aufs Gaspedal gedrückt, so hätte sie sich bestimmt 5 böse Sprüche ersparen können. Aber vielleicht war sie auch nur einfach froh, dass überhaupt mal jemande mit ihr sprach.
Wie auch immer. Ich hasse sie. Denn sie brachte mich in das Loch des Bösen. Die Stelle des Grauens. Der Fleck, den der Teufel geküsst hat.
Wir kamen dort an, und ich war echt noch guter Dinge.
Die Zimmer wurden verteilt  und, ja man wir hatten echt Glück. Wir bekamen ein 3er Zimmer.
Doch dann zogen die Wolken des Schreckens auf.
Es begann damit, dass ich versuchte meine Mom zu erreichen. Mit meinem Telefon. Um ihr zu versichern, dass wir heile angekommen waren. 
Zuerst dachte ich mir nichts dabei, als der Anruf ständig abgebrochen wurde.
Nach dem 3. Mal spürte ich aber schon eine Welle von Aggressionen in mir aufschäumen. 
Ich schaute also entnervt aufs Telefon. Und ich erkannte das Problem sofort. Ich hatte keinen Empfang.
"Na schön", dachte ich, "liegt wahrscheinlich an diesem behinderten Raum.". Also marschierte ich raus. In die Kälte. Und wieder rief ich meine Mutter an. Vergebens. Ich hatte immer noch keinen Empfang.
Dachte ich mir aber nichts bei. Manchmal brauchen Telefone ja ein bisschen, um den Empfang zu spüren, oder welches Verb auch immer passender ist.
Also wartete ich. Nur es erschien einfach kein Balken.Ich fing also an wie wild durch die Gegend zu laufen, um bei der kleinsten Regung sofort inne zu halten und einen weiteren Versuch zu starten.
War aber alles zwecklos.
Ich muss glaub ich auch jetzt nicht erwähnen, dass ich die einzige war, welche die ganze Theater Fahrt mit ihrem Handy keinen Empfang hatte.
Nun gut,dachte ich mir, mit dem einen Handy vielleicht. Nur wie sieht es mit dem anderen Telefon aus?
Denn süchtig wie ich bin, hatte ich 2 Telefone mit.
Und ich hatte mit dem anderen Telefon tatsächlich Empfang. Ich konnte meine Freude kaum bändigen. Und sie wurde auch nicht gebändigt, als ich erfuhr, dass ich täglich mehrmals 2 km laufen musste, um zum Frühstück, dem Mittagessen, dem Abendbrot, den Proben und sonstigen Aktivitäten zu gelangen.
Was konnten mir schon 15 Min. Marsch ausmachen? Ich hatte doch ein Telefon.
Ich fing auch gleich gierig an wild und unkontrolliert SMS zu schreiben und zu telefonieren.
Und jetzt schaltet sich die Ironie des Schicksals ein, die mir einen üblen Streich spielte.
Ja, mit dem einen Handy konnte ich telefonieren und SMS schreiben. Nur war auch diese Nutzung begrenzt.
Durch meine Pre-Paid Karte, die schon innerhalb von einer Stunde streikte. Denn sie war leer.
Ich hatte also in der einen Hand ein Telefon, mit welchem ich unendlich telefonieren könnte, da es einen Vertrag hat, wenn ich doch Empfang gehabt hätte.
Und in der anderen Hand hatte ich ein Handy, mit welchem ich zwar Empfang hatte, aber leider kein Geld mehr.
Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Jedoch gab ich nicht kampflos auf.
Ich wusste, in jedem Funkloch gibt es auch Stellen, welche undicht sind.
Und diese suchte ich immer auf dem 2 km Marsch von Zimmer zum Probenraum und all den anderen Räumen, die sich dort ansiedelten, und zurück.
Das sah dann ungefähr so aus:
Svenja, Lisa und Melissa gehen gemeinsam los.
Melissa hält ihr Telefon die ganze Zeit vor sich. Alles perfekt vorbereitet, bedeutet: Eine geschriebene SMS und die eingegebene Nummer, theoretisch muss nur noch auf "Senden" gedrückt werden.
So läuft sie also über Stock und Steinchen, und davon gab es da genug, und wartet auf eine Regung. Eine göttliche Fügung.
So und jedes Mal wenn ihr eine solche widerfährt, bleibt sie wie vom Blitz getroffen stehen und drückt auf "Senden" und hofft, dass der Empfang gerade noch so reicht, bis die SMS das Funkloch verlassen hat.
Das war genau 2 Mal der Fall.
Danach wurde sie von der Außenwelt abgeschnitten und zu allem Überfluss liefen ihre sogenannten Freundinnen einfach weiter.
Aber in meiner Not entwickelte ich einen ungeheuerlichen Einfallsreichtum.
Meine Pre-Paid Karte war zwar leer, aber ich konnte sie aufladen.
Alles was ich dafür brauchte war eine nette Mom, ein funktionierendes Telefon, einen Stift und einen Zettel.
Ich rief also  meine Mom von Lisa's Handy aus an (an dieser Stelle bedanke ich mich noch mal recht herzlich),  zwang sie, mir eine Karte zum Aufladen zu besorgen und mir die Aufladenummer durchzugeben.
Sie gehorchte.
Sofort rief ich diese komische Service Hotline an und begann den Prozess des Kontoaufladens.
Als dann endlich nach der gewünschten Nummer gefragt wurde, zögerte ich nicht und tippte sie sehr sorgfältig ein.
Auch als diese dumme Telefon-Computer-Nutte den Code wiederholte, konnte ich keinen Fehler entdecken.
Umso mehr war ich geschockt und aufgebracht, als mir diese Nutte sagte, der Code sei falsch.
Ich rief also wieder meine Mom an und verlangte von ihr, dass sie mir den Code ein weiters Mal geben sollte.
Es war kein Unterschied zu erkennen.
Als erstes dachte ich natürlich, ich sei einfach nur zu dumm, deswegen ging ich rum und fragte meine Mitmenschen, ob sie einen Unterschied erkennen könnten. Sie verneinten die Frage. Dann dachte ich, meine Mutter sei dumm. Denke ich aber immer noch.
Also rief ich wieder an, musste mir ne Stunde Computer-Gesülze anhören und durfte dann wieder den Code eingeben.
Ich befolgte also den Befehl und achtete nun auf jede Zahl ganz besonders.
Und wieder sagte mir diese Nutte, der Code sei falsch. UND ich hätte nur noch einen Versuch.
Ich rief also wieder bei meiner, nun doch schon leicht genervten, Mutter an und ließ mir den Code ein 3. Mal durchgeben.
Aber es war immer noch derselbe.
Ich wählte also wieder diese dumme Service Nummer und wartete wieder.
Meine Aufmerksamkeit wurde dann erregt, als sie sagte, dass sie meine Karte sperren würde, sei der nächste Versuch wieder erfolglos.
Ich schluckte. Karte sperren. Man, das war ganz schön hart.
Nichtsdestotrotz war ich mir meiner Tat bewusst und war davon überzeugt, den richtigen Code zu haben.
Die Prozedur fing also wieder von vorne an. Jede Zahl einzeln ablesen, eingeben, ablesen und kontrollieren.
Das Ding hatte 16 Stellen, aber egal.
Als ich dann endlich fertig war, bestätigte ich meine Eingabe. Und was sagt mir diese dumme Fot*ze?
"Der eingegebene Code war leider falsch. Wir sper-Tooooooooooooooooooooooooot. Hab ich halt einfach aufgelegt. Was sie nicht gesagt hat, kann sie auch nicht durchführen.
Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt so emotional am Ende, dass ich weinen musste.
Ganz ehrlich, kein Kerl der Welt bringt mich zum heulen, aber dann kommt da so ne unmenschliche dumme abgefickte Computer Nutte und treibt mir die Tränen in die Augen.
Den Rest der Woche verbrachte ich dann ohne eine weitere Kommunikation zu der Außenwelt.
Ich hatte also eine wirklich schöne Zeit dort.


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